Diese 10 Tipps helfen in Projektkrisen

Es kommt immer wieder vor, dass Projekte in Schieflage geraten. Schnell wird aus einer Schieflage eine handfeste Projektkrise. Was tun Sie in einer solchen Situation? Nutzen Sie die Chancen, die durch die Krise entstehen?

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass in dem Moment, in dem eine Projektkrise konkret benannt wird, die Legitimation zur Veränderung erfolgt. Eine Legitimation, um besondere Maßnahmen einzuleiten und Grundlegendes zu verändern. Im positiven Sinne schafft die Projektkrise damit die Basis für einen Neustart.

Nachfolgend möchte ich Ihnen gerne meine 10 Tipps zum Umgang mit Projektkrisen nennen. Zuvor möchte ich Ihnen kurz beschreiben, woran Sie eine Projektkrise erkennen können.

Kennzeichen einer Projektkrise

Als wesentliche Kennzeichen einer Projektkrise erkennen wir

  • ein unkontrollierbares Problem – denn sonst hätten die Problemlösungsmaßnahmen ja gegriffen!
  • ein eingetretenes Risiko – ich hoffe zumindest, dass die Krise sich zuvor in ihrer Risikobewertung gezeigt hat.
  • eine Situation, die den gesamten Projekterfolg und unter Umständen sogar das ganze Unternehmen gefährtet – folglich sprechen wir von einer existenziellen Gefährdung.

Wir müssen das Risiko als mögliche Gefährdung und das Problem, als eingetroffene Gefährdung ganz klar von der Projektkrise abgrenzen, denn die Auswirkungen in der Krise sind immer existenziell, unkontrollierbar und entziehen sich den üblichen / bekannten Lösungsmethoden.

Schauen wir darauf, welche Kennzeichen wir noch für die Projektkrise finden:

  • Sie geht immer mit einem Kontrollverlust einher!
  • Es herrscht eine hohe Komplexität!
  • Der Entscheidungsdruck ist enorm!
  • Und die bekannten Methoden und Maßnahmen greifen nicht mehr!

Ich bin sicher, wenn sie in einer Projektkrise stecken, dann wissen sie das und die Begriffsdefinition ist ihnen in solch einem Moment ziemlich egal. Werfen wir also zügig einen Blick auf meine 10 Tipps.

Tipp #1: Akzeptieren Sie die Krise

Gesehen Sie sich ein, dass Sie mit Ihrem Projekt in der Krise stecken.

Das Aussprechen dieser Tatsache im Projektmanagement und Lenkungsausschuss ist wesentlich: „Das Projekt steckt in einer Krise!“

Sich einzugestehen, sich in einer Krisensituation zu befinden, den neuen Weg aktuell noch nicht zu erkennen und derzeit keine Kontrolle zu haben, ist ein erster, sehr wichtiger Schritt und betrifft in der folgenden Kommunikation alle Stakeholder des Projekts. 

Tipp #2: Stoppen Sie das Projekt und seien Sie mutig

In der Praxis lässt sich häufig der Effekt des „einfach Weitermachens“ beobachten. Obwohl den Beteiligten längst klar ist, dass man mitten in einer Projektkrise steckt, wird wie gewohnt gearbeitet, als sei alles wie immer. Hier ist es wichtig, einen bewussten STOPP durchzuführen. 

Dieser Tipp hilft generell in allen Projektphasen und vielleicht kennen Sie das: Alle wissen, wenn wir so weiterarbeiten, geht das schief oder die Lösung wird niemals praxistauglich sein! Hier braucht es den Mut, genau das gegenüber dem Kunden und der Geschäftsführung deutlich auszusprechen. 

Tipp #3: Ändern Sie die Perspektive

Öffnen Sie sich für eine neue Perspektive. Dazu gehört auch, sich in der Krise einzugestehen, dass Sie Hilfe benötigen. Sicher kennen sie den vielzitierten Satz von Albert Einstein: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“. Das gilt insbesondere in einer Projektkrise – wir erinnern uns, eine Krise ist ein unkontrollierbares und existentielles Problem. Holen Sie sich also Hilfe, um Probleme klarer zu benennen und neue Wege zu erkennen.

Die Bewertung, welche Sofortmaßnahmen eingeleitet werden und welche mittelfristigen Maßnahmen initiiert werden, sobald die neue Richtung klar ist, muss ganz individuell in der jeweiligen Krise betrachtet werden. Es gibt hier keine klare WENN-DANN Strategie; gäbe es die, gäbe es keine Projektkrise. Oh ja, hier rotiert unser Denken, denn der Kopf will immer schnelle, klare Lösungen, Kontrolle und anwendbare Methoden. 

Tipp #4: Benennen Sie die Ursache

Wenn ich in Krisenprojekten hinzugeholt werde, gehe ich in meiner Arbeit durch alle Bereiche des Projektes und schaue in tiefere Ebenen. Oft ist die wirkliche Ursache gar nicht das offensichtlich, allgemein Postulierte. Betrachten Sie hier ganz offen und ohne Schuldfrage, wo es stagniert und welches Bündel an Themen zu dieser Krisensituation geführt hat.

Seien Sie bereit, die wahren Ursachen der Krise zu erkennen, aufzudecken und mutig auszusprechen!

In kleinen Projekten liegt die Ursache manchmal vielleicht auf der Hand, in großen Projekten ist sie häufig sehr viel tiefschichtiger. Fragen Sie sich bspw.:

  • Arbeiten alle am gleichen Ziel?
  • Sind die richtigen Personen an der richtigen Stelle eingesetzt?
  • Welche Widerstände sind vorhanden und wo liegen diese begründet?
  • Gibt es Bereiche der Unmachbarkeit, die ausgesprochen werden müssen?
  • Wurde monatelang an etwas gearbeitet, was dennoch nicht funktioniert?
  • Ist man sehr formalistisch und vertragsorientiert unterwegs?
  • Sind Vertrauen und Kommunikation gestört?
  • Gibt es externe Ursachen für die es aktuell keine Lösung gibt (z.B. Materialengpässe, Ressourcenknappheit, neue Gesetzesauflagen)?

Nutzen Sie diese Analysephase, um wirklich ALLES aufzudecken und auszusprechen. 

Tipp #5: Das Commitment zum Projekt

Es muss die Bereitschaft im Lenkungsgremium und im Projektmanagement bestehen und eingeholt werden, dass eine Lösung für die Projektkrise gewollt ist. Ist das nicht der Fall, sollte ein Projektabbruch mit allen relevanten Folgen ganz klar ausgesprochen werden.

Ein totes Pferd zu reiten, macht wahrlich keinen Sinn. Persönlich gehe ich lieber im Wald spazieren, bevor ich Zeit in tote Projekte investiere.

Es braucht also ein klares Commitment der maßgeblichen Stakeholder, dass ein neuer Weg, Maßnahmen und Veränderung gewollt sind, um aus der Projektkrise heraus zu kommen. Das ist die erste wesentliche Entscheidung. Auf diese folgen viele weitere Entscheidungen, um das Projekt aus der Schieflage zu befreien und auf den richtigen Weg zu bringen. 

Tipp #6: Methoden helfen nicht

Vielfach sucht man im Projektmanagement nach Methoden und generischen Modellen, um einer Krise zu entkommen. Das ist aus meiner Erfahrung eine Sackgasse, denn diese Methoden und Modelle konnten das Eintreten der Projektkrise nicht verhindern oder rechtzeitig Lösungen aufzeigen. Genauso wenig helfen Aussagen wie „Aber ich habe doch…“, „Dieser Kunde ist doch…!“, „Dieser Vertrag war nie umsetzbar…!“, „Die Entwicklungsabteilung hat nicht geliefert…!“ nicht weiter.

Aus meiner Sicht werden Ansätze benötigt, die außerhalb des aktuell Sichtbaren liegen, sowie das Eingeständnis der Beteiligten, dass die bisherigen Methoden nicht funktioniert haben. Kurzum: es braucht eine andere Sichtweise auf die Situation. Ich mache hier sehr gute Erfahrung mit systemischer Arbeit, in dem ich die Projekte und Teams „aufstelle“ und Zusammenhänge neu betrachte und ordne. So lassen sich Widerstände und Ängste bei den Beteiligten erkennen und lösen. Erst auf dieser Basis kann ein neues Vorgehen definiert und abgestimmt werden. 

Tipp #7: Der Wille, Dinge zu ändern

Es braucht ganz dringend die Bereitschaft seitens Auftraggeber und Auftragnehmer, Dinge ganz anders zu machen! Dieses „anders machen“ ist differenziert zu betrachten. Es umfasst wieder alle Bereiche und Ebenen des Projektes und der beteiligten Menschen, es umfasst die Kommunikation und die persönliche Haltung zu der Situation und zur Projektkrise!

Einen Mentor ins Projekt zu holen, um die Situation von außen zu analysieren und gemeinsame Lösungen zu entwickeln, ist hier oftmals sehr hilfreich.

Darüber hinaus ist Kommunikation natürlich ein wichtiger Schlüssel, um Dinge im Projekt zu ändern. Hier helfen bspw. folgende Fragen:

  • Wie wird Führung im Projekt gestaltet, um alle relevanten Personen einzubinden?
  • Wie werden Zusammenhänge für alle Beteiligten klarer?
  • Welche Aspekte können für eine spätere Umsetzung herausgelöst werden?
  • Welche Anforderungen lassen sich an kleinere Expertenteams oder externe Auftragnehmer vergeben?
  • Wie lassen sich Methoden am konkreten Bedarf skalieren?
  • Wo müssen Veränderungen passieren, um weitere Risiken abzuwenden?
  • Welche Personen braucht es für das weitere Projekt bzw. wer ist die ideale Besetzung im Projekt? 

Tipp #8: Das Ziel und den Weg neu definieren

Aus meiner Sicht braucht es eine Person, die das Team und die Beteiligten durch die Projektkrise führt. Es gilt das Ziel und mögliche Teilziele anzupassen und ggf. neue zu definieren, sowie wichtige Meilensteine festzulegen. Hinzu kommt das Verständnis um eine gemeinsame Projektkultur und das WIE in der Umsetzung. 

Hier helfen folgende Empfehlungen:

  • Kreative Problemlösungsansätze starten! Wissen und Erfahrung der Beteiligten und externer Fachleute bündeln und schnell nutzbar machen!
  • Komplexität Schritt für Schritt adressieren und alle Beteiligten im Verstehen und Vorgehen mitnehmen!
  • Kritik als Hinweise zur Verbesserung sehen, mit Respekt und Selbstreflexion!
  • Keine Zeit verschwenden mit Erklärungen, dir nur die Vergangenheit beschreiben!
  • Erfolge UND Fehler wertschätzen zur stetigen Verbesserung!
  • Prozesse würdigen – Lösungen suchen – Zwischenwege akzeptieren!
  • Ängste führen zu Formalismus – Vertrauen führt zu mutigen Entscheidungen.
  • Fokus halten und immer wieder das Projekt auf das neue Ziel ausrichten! 

Tipp #9: Bewusstsein und Selbstwert

Holen Sie Experten zusammen und lassen Sie in der Krise nur Personen mitreden und entscheiden, die dazu befähigt sind.

Was mir besonders am Herzen liegt und was nicht immer direkt verstanden wird, ist die Erfordernis die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein zu erhöhen! Beteiligen Sie, wenn sie den Weg aus der Krise suchen, nur Menschen, die bereit sind über den Tellerrand hinaus zu denken, und die wissen, dass es eine Lösung gibt, auch wenn diese noch nicht direkt erkannt wird.

Was hat Selbstwert damit zu tun? Menschen, die ihre eigenen Qualitäten kennen und sich derer bewusst sind, halten sich weder mit Schuldfragen, noch mit „Recht haben zu wollen“ auf.

Vermutlich kennen auch Sie den Unterschied, umgeben von Menschen zu sein, die sich gemeinsam mit sehr hoher Aufmerksamkeit, Erfahrung und einer offenen Haltung einer Problemlösung nähern, oder mit Kollegen zu arbeiten, die zerstreut, gestresst, erschöpft, abgelenkt sind, so dass der Raum für die Lösungsfindung sehr begrenzt bleibt.

Fortwährende Wiederholung der Probleme und Erklärungen, warum etwas nicht geht, sind übrigens ein Indiz für die eigene Begrenzung – hier ist die Selbstbeobachtung sehr hilfreich.  

Tipp #10: Kommunizieren Sie das Ende der Krise

Es gibt den Effekt, das Ende einer Krise zu verschweigen und dieser ähnelt dem Effekt vor der Krise, nicht so genau hinzuschauen. Also kommunizieren Sie, wenn die Krise überwunden und das Projekt wieder in einem guten Fahrwasser fährt.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass manche Projektbeteiligte mehr Zeit benötigen, um zu erkennen, dass eine Projektkrise überwunden ist. Für diese Menschen bedeutet dies, dass Sie ständig im Krisenmodus unterwegs sind und das ist keine gute Idee.  

Nutzen Sie aktives Projektmarketing und informieren Sie daher alle Beteiligten über das neue Ziel, den neuen Weg dahin und über das Ende der Projektkrise. Wohlwissend, dass es weiterhin Herausforderungen und Risiken im Projekt gibt, die jedoch jenseits einer Krise liegen.

Fazit

Diese 10 Tipps in der Projektkrise sollen Ihnen helfen, die Veränderungskraft der Krise zu erkennen und als neuen Gestaltungsspielraum zu erfahren.

Falls Sie sich fragen, ob Ihr Projekt in einer Krise steckt, ist das wahrscheinlich noch nicht der Fall, denn eine Projektkrise ist immer existenziell und unkontrollierbar. Und Sie werden genau spüren, dass die üblichen und bekannten Lösungsmethoden nicht mehr greifen.

Falls sie ein Opfer der Krise sind oder sich als solches sehen, machen Sie sich auf, die Situation aus persönlicher Sicht zu betrachten und für sich selbst zu bewerten. Auch hier ist es wesentlich, den Rahmen des gewohnten Denkens zu verlassen, aus der Opferrolle herauszutreten, um Chancen zu erkennen, die in jeder Krise liegen. Hätten Sie bspw. vor einem Jahr gedacht, dass es möglich wäre, die Zusammenarbeit in sehr vielen Unternehmen per Videokonferenz zu organisieren, den Flugverkehr nachhaltig zu reduzieren und so die Umwelt zu entlasten, oder Schulen von Präsenz- auf Distanzunterricht umzustellen? Es gibt viele solcher Bespiele, die zeigen, dass Krisen auch Chancen bieten.

Einige Empfehlungen möchte ich Ihnen noch mitgeben:

Und last but not least: Haben sie den Mut zum Neustart. Fahren Sie alle persönlichen Barrieren und Widerstände herunter und seien Sie bereit für eine grundlegende Veränderung im Projekt! Machen Sie sich bewusst, dass genau jetzt Dinge möglich sind, die zuvor nicht mal im Ansatz möglich erschienen. Jammern hilft niemanden und wenn sie dennoch jammern müssen, machen sie es intensiv und kurz; und nutzen Sie im Anschluss die 10 Tipps gegen die Projektkrise.

 

Projektmanager in großen Projekten

Projektmanagement & Persönlichkeitsentwicklung – eine starke Verbindung!

Was macht Sie aus als Projektmanager? Was ist Ihre Kraft? Was macht den feinen Unterschied, den es braucht um große Projekte erfolgreich umzusetzen? Im Projektmanagement wird oft davon gesprochen, wie wichtig das Projektteam ist, wie wichtig die Menschen sind. Jeder Projektmanager weiß, dass uns Methoden und Tools helfen können, gut sind wie Werkzeuge und Maschinen für den Handwerker. Für ein erfolgreiches Projekt reicht das noch nicht. Entscheidend für den Erfolg sind andere Faktoren vor allem für die Umsetzung großer Projekte mit vielen Projektbeteiligten und Umsatz im mehrstelligen Millionen-Bereich. Meinen Fokus lege ich in diesem Beitrag auf Projektmanagement in Großprojekten, da die Auswirkungen umfassender sind, doch natürlich gilt Gleiches in allen Projekten.

Große und kleine Projekte

Warum unterscheide ich große und kleine Projekte?  Die Mechanismen und Methoden, die wir verwenden, sind doch die Gleichen?

In großen Projekten ist der Erfolgsdruck größer: Die Auswirkungen auf den Umsatz im Unternehmen, die Gesamtkosten bei Projektverzögerungen und die politische Wirkung. Natürlich sind in großen Projekten meist auch viele Personen beteiligt. Ich könnte den Berliner Flughafen als viel strapaziertes Beispiel nehmen, doch folgen sie mir lieber gedanklich in ein Projekt der IT und Gesundheitsbranche. Ein kleines oder normales Projekt ist die Umstellung eines Radiologie Projektes in einer Klinik. Solche Projekte sind standardisiert und vielfach durchgeführt, die Beteiligten überschaubar, der Erfolg ist in der Regel garantiert.

Jetzt schauen wir auf ein großes Projekt: In fünf Krankenhäusern wird ein Klinikinformationssystem (KIS) eingeführt. Es gibt 18 Teilprojekte und einen definierten, gemeinsamen Termin für den Echtbetrieb. Beispielhaft seien ein paar Teilprojekte genannt: IT (Hardware und Infrastruktur), Radiologie, Care, Medical, Patientenmanagement (Aufnahme bis Abrechnung), Finanzbuchhaltung, Controlling, Erlössicherung, Security (Zugriffsberechtigungen), Schnittstellen, Schulungsplanung, etc. Allein im Bereich der Schulungen sind über 3000 Mitarbeiter in den unterschiedlichen Prozessen zu schulen. Bestehende Wartungs- und Pflegeverträge sind zum geplanten Produktivstart gekündigt und vielfältige Subsystemhersteller sind eingebunden. Das Projekt muss gelingen!

Erfolgreiche Projektmanager

In diesen Größenordnungen geraten Menschen unter Druck – Erfolgsdruck, Zeitdruck, persönlichen Druck. Vielleicht haben Sie selbst bereits ähnliche Erfahrungen gemacht? In dieser Situation ist es von essentieller Bedeutung, dass der Projektmanager das Projekt klar und gut ausgerichtet führt, dass er das Ziel im Fokus hat und sich nicht ablenken lässt durch aufkommende Probleme oder Widerstände. Projektmanager sind Unternehmer im Unternehmen und sie brauchen die Fähigkeiten einer Führungskraft zur Steuerung des Gesamtprojektes! Die Schlagworte kennen Sie:

  • Risikoanalyse und -bewertung!
  • Budgetverantwortung!
  • Projektplanung!
  • Führung des Projektteams!
  • Entscheidungskompetenz!

Den Unterschied hin zu einem erfolgreichen Projektmanager machen starke persönliche Kompetenzen, die weit über das oben genannte hinausgehen:

  • Klare Ausrichtung!
  • Eine kraftvolle innere Haltung!
  • Bewusstsein der persönlichen Einzigartigkeit!
  • Beweglichkeit im Denken!
  • Klare Werte, die das eigene Handeln bestimmen!
  • Offenheit für kreative Lösungen!
  • Humor … auch im Umgang mit Fehlern!
  • Mut zur Veränderung!
  • Freude an der Aufgabe!
  • Begeisterung für das Ziel!

Nach meiner Erfahrung sind Projektmanagement und Persönlichkeitsentwicklung zwingend miteinander verbunden. Die Arbeit an sich selbst, an den eigenen Themen ist ein unabdingbarer Schlüssel zum Erfolg im Projektmanagement! Warum sage ich das?

Unbewusstes (EIN-)Wirken

Große Projekte mit einem definierten Projektziel, klaren Vorgaben und neuen Anforderungen bedeuten oftmals eine Herausforderung für alle Projektbeteiligten, für den Projektmanager und für das ganze Projektteam. Wenn der Projektmanager selbst Druck und Stress empfindet, er sich vielleicht überfordert fühlt und er Angst vor dem Scheitern hat, dann fließt das in all sein Handeln ein und wirkt auf alle Beteiligten und auf das ganze Team. Die eigenen, unbewussten Themen wirken dann beispielsweise als Widerstand, Zweifel oder Angst in die Projektarbeit ein.

Menschen reagieren nur zu einem geringen Anteil auf das gesprochene Wort und zu einem sehr viel größeren Anteil auf das, was unbewusst wirkt. Dieses Wissen gehört heute zu Allgemeinbildung und dennoch machen wir uns die Wirkungsweise zu wenig bewusst.

Stellen Sie sich in meinem Beispiel einen Projektmanager vor: Er hat bisher viele kleinere Projekte erfolgreich umgesetzt, jetzt kommt er durch dieses große Projekt an persönliche Grenzen. Er hat Zweifel, das Projekt zu schaffen, wacht nachts auf, weil im unzählige Aufgaben durch den Kopf gehen. Er empfindet Angst, nicht gut genug zu sein und das Projekt nicht zu schaffen.

Das bleibt nur scheinbar verborgen hinter seiner Außendarstellung und hinter den gesprochenen Worten: „Wir schaffen das! Ich schaffe das!“. Wer glaubt ihm das wirklich? Diesen Widerspruch in sich selbst kann der einzelne nur durch die Arbeit an sich selbst erkennen und lösen.

Blicken Sie einmal ganz bewusst auf große Projekte, sie werden erstaunt sein, wie viele unnötige Reibungsverluste und Nebenkriegsschauplätze Sie finden. Das kostet sehr viel Zeit, Geld und Kraft – in der Regel ohne ein Ergebnis zu erzielen. Besonders fatal ist es, wenn solche Situationen durch den Projektmanager selbst ausgelöst werden und oft auch unbewusst von ihm ausgehen.

Ein Beispiel dazu: Ein Projektmanager, dessen Selbstbewusstsein nicht stark und tief verankert ist, wird sich oft streiten über die Schuldfrage:

  • „Damals habe ich ihnen doch gesagt, dass….“
  • „Wenn sie vor 3-Monaten diese und jene Aufgabe erledigt hätten wie besprochen, dann …“

Dieses Recht-haben-wollen führt im Problemfall nicht weiter! Je klarer der Projektmanager sich seiner Erfahrung und Expertise ist, umso weniger wird er diese „Gefechte“ führen. Er wird sich darauf konzentrieren, was der Problemlösung dient und das Ziel im Blick halten.

Der Spiegel der Wahrheit

Schauen Sie einmal ganz ehrlich in den Spiegel! Als Projektmanager sind Sie Führungskraft. Sie können den Spiegel im Projekt ganz wunderbar nutzen, um mehr über sich selbst zu erfahren und persönlich weiter zu wachsen – ganz unabhängig vom eigenen Alter. Nutzen sie die Herausforderungen im Projektalltag als persönliche Wachstumsimpulse! Beantworten sie sich selbst die Fragen:

  • Was macht mich aus?
  • Wo ist meine Kraft?
  • Was liegt darunter?
  • Was macht mir Druck?
  • Was fordert mich immer wieder heraus im Projektalltag?
  • Welche Themen bringen mich immer wieder persönlich an Grenzen?
  • Was macht mir Angst?
  • Was spiegeln mir Auftraggeber oder Vorgesetzte?
  • Worüber rege ich mich so richtig auf?
  • Welche Steine liegen mir im Weg?
  • Was ist mein Punkt von dem ich sage: „Wenn DAS anders wäre, ja dann wäre alles besser.“

Vielleicht fragen sie sich jetzt: „Ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Spiegel nicht auch gefährlich? Warum sollte ich mich mit mir auseinandersetzen, wenn andere mir die Rolle als Projektmanager zutrauen?“ An dieser Stelle darf ich ihnen aus vielen Jahren der Erfahrung versichern: Wenn Sie in den Spiegel schauen und sich mit sich selbst auseinandersetzen, werden Sie Seiten an sich entdecken, die Sie bisher nicht kannten. Sie werden Gefühle bewusster wahrnehmen – ja auch die Angst. Sie werden viel entdecken, über dass Sie sich bisher in ihrem Projektalltag gewundert haben. Das ist ein persönlicher Weg, der sich auf jeden Fall lohnt!

Projektmanagement und Persönlichkeitsentwicklung

Persönlichkeitsentwicklung führt uns auch im Projektmanagement zu mehr Klarheit im Ausdruck und zu unglaublicher, innerer Freiheit. Auf einmal können Sie anders auf Situationen und Widerstände schauen:

  • Was kann ich in mir entwickeln, um es leichter zu nehmen?
  • Was fordert die Situation von mir persönlich?
  • Welche innere Kraft kann daraus entstehen?
  • Welcher Schatz liegt unter meiner Angst?
  • Wie bringe ich das Ziel klar und authentisch zum Ausdruck?
  • Welche (Zeit-)Räume schaffe ich mir für kreative Problemlösung?
  • Wie kann ich NEU Denken?

Wenn Sie diesen Weg gehen und sich darin gut begleiten lassen, werden Sie eine neue innere Freiheit erleben, die Sie nicht geahnt haben. Sie werden in Ihren Projekten erkennen, wie es leichter und erfolgreicher gehen kann! Große Projekte fordern immer viel von allen Beteiligten. Alle Teilprojekte müssen die definierten Projektphasen durchlaufen, alle Aufgaben erledigt und unerwartete Probleme gelöst werden. Die Menschen werden mit Ihnen als Projektmanager in großen Projekten gerne zusammenarbeiten, denn Sie werden Ihre Klarheit schätzen und um Ihre persönliche Verlässlichkeit in allen herausfordernden Projektsituationen wissen.

Von neuem Denken spreche ich, um Sie anzuregen über den ersten Schritt des Denkens hinaus zu gehen. Tiefer zu gehen, die Gefühlsebene einzubinden, zugleich weiter zu werden und dann NEU zu denken. Sie werden sehen, da zeigen sich Lösungen für Projektprobleme, die bisher gar nicht im Bereich Ihrer Vorstellung (Ihres Denkens) existierten.

Haben Sie selbst Erfahrungen gemacht mit einer anderen Sichtweise? Kennen sie Projektmanager, die persönliche Themen in sich stetig reflektieren und klären, so dass der Weg frei ist für eine gemeinsame, fachlich-gute Lösung und eine stärkende Zusammenarbeit aller Beteiligten im Projekt? Diesen Ansatz stärke ich durch meine Arbeit als Coach für Projektmanager in Großprojekten – damit diese Projekte mit mehr Leichtigkeit und Freude zum Erfolg geführt werden.

Fazit

Projektmanager SEIN und als solcher Projekte zu leiten und zu führen geht nur, wenn wir stetig an uns selbst arbeiten. Wenn wir die eigenen Themen im Spiegel der Wahrheit betrachten und reflektieren. Alles andere führt nur in eine Scheinwelt und nicht zu wahrer Kraft, Erfolg und Zufriedenheit. Schauen Sie in den Spiegel! Klären Sie in sich selbst alles was nicht Wahrheit ist! In dieser neuen Haltung werden Sie erfahren und fühlen, was Führung in großen Projekten bedeutet und wie viel Freude darin liegt!

Die eigene Tiefe mehr und mehr zu erkennen, lässt uns wunderbare Schätze auf dem eigenen Lebensweg bergen! Diese Schätze (Erfahrungen) fließen in alles ein. So kommt NEUES Denken und Handeln ins Projektmanagement! Eine starke und erfolgreiche Verbindung entsteht: Projektmanagement & Persönlichkeitsentwicklung!